Sonntag, 27. Mai 2012

Dominica Pentecostes



Stephan Langton, Pfingst-Sequenz, um 1200   -   nach:  Gotteslob  243


Donnerstag, 24. Mai 2012

Katholizismus und Freiheit

Dieses Begriffspaar hat Blogger Johannes als Motto und Leitgedanken seinem Thermometer vorangestellt.
In einem höchst lesenswerten Beitrag vertieft er nun diesen Gedanken. Seine These: Katholisches Christentum, gleichbedeutend mit Freiheit, stehe in unversöhnlichem Gegensatz zu Atheismus und Sozialismus, denen die Tendenz zur Unfreiheit bis zum Totalitarismus wesensgemäß innewohne.  Diesen aggressiv-totalitären Atheismus sieht Johannes nun in jüngster Zeit im linken politischen Spektrum deutlich auf dem Vormarsch. 
Man kommt leider nicht umhin, dem im wesentlichen zuzustimmen.


K-Day - ein letztes Mal

"Wenn Theologen dem Diakonat der Frau das Wort reden und gleichgeschlechtliche Partnerschaften gemeint sind, sobald die Sprache auf Ehe und Familie kommt, befindet man sich auf dem Katholikentag."
Regina Einig,  in: Die Tagespost, 22.5.12

Dienstag, 22. Mai 2012

Mannheimer Perspektiven (3)

Der 98. Deutsche Katholikentag liegt hinter uns.

Zeit für eine kleine Nachlese.
Wohl selten zuvor hat der deutsch-katholische Oberste Sowjet so massive verbale Prügel von lehramtstreuer Seite einstecken müssen.  Aber auch eine wohlwollend neutrale Bestandsaufnahme käme ja nicht um die Erkenntnis herum, die Alexander Kissler bereits vorab aus dem Katholikentags-Programm herausgelesen hat und die u.a. von Peter Esser und Frischer Wind jetzt bestätigt wurde: dass nämlich das ZdK himmelweit davon entfernt ist, auch nur dem Anspruch der eigenen Parolen ("Dialog", "Aufbruch") gerecht zu werden.

Hingegen scheint es an der Basis hier und da zu gären:
Wir halten es für untragbar, dass die deutschen Kirchensteuerzahler eine Organisation finanzieren müssen, welche gegen Geist und Buchstaben des Zweiten Vatikanischen Konzils agiert.
So die Initiative "Kein Geld fürs ZdK". 
Schon lange hat mir nichts mehr so aus der Seele gesprochen ...

Wie dem auch sei: Auch von Mannheim 2012 wird der eine oder andere unscheinbare und heilsame Aufbruch ausgehen.
So Gott will.

Und jetzt Schluss mit diesem Thema.



 

Sonntag, 20. Mai 2012

Ein Fundstück ...

... vom Mannheimer Katholikentag:



Naja, bisschen krass formuliert, vielleicht.
Aber es ist schon was dran ...
Und  mir scheint sogar, da ist mehr "Aufbruch" (=Sprengkraft!) drin als in allen ZdK-Erklärungen zusammen!






Samstag, 19. Mai 2012

Wahrer Aufbruch

Das Motto des Mannheimer Katholikentages "Einen neuen Aufbruch wagen" interpretiert Papst Benedikt in seiner Botschaft zum Katholikentag auf seine Weise:
Zu allen Zeiten gab es Menschen, die diesen Aufbruch gewagt haben und in denen sich die Gegenwart Gottes besonders deutlich gezeigt hat. Das Glaubenszeugnis der Heiligen und der großen Schar von Christen, die froh und unerschrocken die Botschaft des Evangeliums ihren Mitmenschen verkündet haben, kann uns auch heute Mut machen zu einem neuen Aufbruch, uns anspornen zu einem neuen Mut des Glaubens. Die Heilige Schrift und die Geschichte der Kirche kennen eine Vielzahl von Menschen, denen das Allgemeinübliche ihrer Zeit nicht genügte, ja nicht genügen konnte. Mit unruhigem und offenem Herzen waren sie fähig, in ihrem Leben und in den Anforderungen des Alltags den "Heraus-Ruf" Gottes zu vernehmen. Nicht menschliche Unbeständigkeit ließen sie aufbrechen, sondern die Sehnsucht nach Wahrheit und das Hören auf Gottes Wort. Wahrer Aufbruch, so zeigen sie uns, besteht im Gehorsam und Vertrauen gegenüber Gottes Weisung und Ruf. Wer sich von Gott angeredet weiß und aus diesem Dialog mit Gott heraus sein Leben gestaltet, überwindet Enge und Ängstlichkeit und kann so "Rede und Antwort geben von der Hoffnung, die ihn erfüllt" (vgl. 1 Petr 3,15). 
 (Zitiert nach L'Osservatore Romano 20/2012  -  Hervorhebung von mir. Sev.)

Danke, Heiliger Vater!
Einmal mehr das rechte Wort zur rechten Zeit.

Freitag, 18. Mai 2012

ZdK-Sprachlosigkeit

P. Bernd Hagenkord SJ von Radio Vatikan hat auf seinem Blog Laudetur Jesus Christus mit einer Art Offenem Brief an das ZdK auf dessen "Mannheimer Aufruf" reagiert:
Ich bin entsetzt ob der Sprachlosigkeit dieses Textes  ...  Inhalt hat das alles nicht. Keine Kante, keine Schärfe, keine Klarheit.  ...  Es ist ein Aufbruch, der Angst hat vor dem Bruch.
Das Ganze bitte hier nachlesen. 

"Dialog wäre ein Unfall"

"Das Milieu eines politisch korrekten Humanismus" entdeckt Alexander Kissler bei der Analyse des Mannheimer Katholikentags-Programms. Das "korrekte Bekenntnis" dieses Milieus subsumiert er  -  siehe unten  -  unter einem Fünf-Punkte-Programm.  Und in der Stabilisierung und Selbstvergewisserung jenes Milieus erkennt er den eigentlichen Zweck dieser Veranstaltung. Kisslers Bilanz ist vernichtend: Weder der propagierte "neue Aufbruch" noch "offener Dialog" seien wirklich vorgesehen; stattdessen betreibe man "Diskussionssimulation" und rüste sich zum "Marsch ins säkulare Nirwana". Das Resümee:
Der titelgebende Aufbruch ist nach innen gerichtet, hinein in die hermetischen Sprach- und Machtspiele des Hegemonen namens Milieukatholizismus. Die Welt bleibt draußen, Dialog wäre ein Unfall. Warum zum Beispiel gibt es kein Streitgespräch zwischen "Wir sind Kirche" und "Pro Missa Tridentina"?  Warum fand sich auf den zahllosen Podien kein Stündchen für ein Gipfeltreffen etwa von Piusbruderschaft und Memorandumstheologie?  Was Laboratorium sein könnte, atmet Teibhausluft.
Der Verdacht ist unabweisbar:  Nur schwache Argumente scheuen das Licht der Debatte. Nur stumpfen Messern setzt man die Butter der braven Denkungsart vor. Bleiben wird vom Katholikentag im heiteren Mannheim vermutlich nur dies, ein letztes Mal vor dem Kollaps der Fassaden:  Umweltschutz,  Feminismus,  Multireligiosität,  Entsakralisierung  und  Monopoltheologie.
'S ist eigentlich schad'.
Hier der ganze Beitrag  in  The European.

Man kann das Ganze vielleicht auch anders beschreiben. Aber kaum besser.

Den "politisch korrekten Humanismus" kann ich selbst mittlerweile aus eigener Anschauung bestätigen. Von den rund 1200 offiziellen Veranstaltungen hat gerade mal eine einzige den Lebensschutz zum Thema.  Und  Info-Stände wie der von der Aktion Leben e.V., wo ich gestern mit dabei war, sind unauffällige Randerscheinungen.




Mittwoch, 16. Mai 2012

Käßmann-Intermezzo

Schon beim "ökumenischen" Happening in München vor zwei Jahren  - von manchen auch treffend "Parteitag des Zeitgeistes" oder "Käßmann-Festival" genannt -  hatte ich den Eindruck, dass die Persönlichkeit dieser Dame gewisse Defizite hinsichtlich ihrer intellektuellen Redlichkeit  oder gar des Intellekts selbst aufweist. Besonders deutlich wurde dies ja bei ihrer beinahe schamlosen "Pillen"-Rede im Liebfrauendom ("Die Pille ein Geschenk Gottes").
Durch Nepomuks vortreffliche Beobachtungen wurde dieser Verdacht nun voll bestätigt, wenn nicht übertroffen.


Dienstag, 15. Mai 2012

Mannheimer Perspektiven (2)

"Fingernägellackieren in Katholikentagsrot" als offizieller Programmpunkt  -  kein Problem aus Sicht der Veranstalter   (siehe untenstehender Post)!
Was hingegen aber auch gar nichts zu suchen hat im Katholikentags-Programm  - und Bloggerin Dorothea hat das angemessen kommentiert  -   ist eine Heilige Messe im Außerordentlichen Römischen Rituswo kämen wir da hin!

Nun ist die Blogozese hier in die Informations-Bresche gesprungen, und da bin ich gerne dabei.

Es werden, soweit bekannt,  in Mannheim zwei Hochämter  im Außerordentlichen Ritus zelebriert:

- am Freitag, 18.5.12,  18 Uhr,  von P. Bernward Deneke FSSP

- am Samstag, 19.5.12,  9 Uhr,  von Pfr.  Hendrick Jolie vom Priesternetzwerk

beide Male in der Maria-Hilf-Kirche in Mannheim-Almenhof,  August-Bebel-Str. 47.




Mannheimer Perspektiven


Nach der "schönsten Nebensache der Welt" nun wieder zu ernsthafteren Themen: 

Mannheim wird ja bekanntlich, nachdem es den Maimarkt soeben überstanden hat, in diesen Tagen zum Schauplatz des nächsten welthistorischen Ereignisses. Und weil "Monnem" fast vor meiner Haustür liegt, kann mich das allein schon deswegen nicht ganz kalt lassen. 




Da wäre also der "Katholikentag als politisch-gesellschaftliche Zeitansage". 
"Einen neuen Aufbruch" kündigt das wohl einzige verbliebene postkommunistische Zentralkomitee an. Und das aber ganz im Ernst!  Denn die ungeheure Dynamik dieses deutsch-katholischen "Aufbruchs" symbolisiert nicht nur das revolutionär flammende Rot (Zentralkomitee!) des ansonsten doch reichlich spießig-banal daherkommenden Rucksack-Maskottchens, sondern diese Dynamik geht auch aus der Tatsache hervor, dass eigentlich niemand so recht zu sagen weiß, wohin die Reise denn gehen soll, was dem "Aufbruch" eine Steigerung ins geradezu Tollkühne, nein Heroische verleiht. 
Ich erwarte mir deshalb, dass der initiierte Dialogprozess offen geführt wird und dass die Hierarchie dann auch darauf hört.
Also sprach Winfried Kretschmann, seines Zeichens ZK-Mitglied, baden-württembergischer Landespapa und professioneller Wolf im Schafspelz, dessen grüne Revolutionskader vor einem Jahr dem Ländle die "schwullesbische Leitkultur" verordnen wollten. Nun klingt  aber gerade das zitierte Statement durchaus nicht so, als wüssten Kretschmann und Konsorten nicht, wohin der "Aufbruch" zu führen und worauf "die Hierarchie zu hören" habe. Und diesen Eindruck verstärkt die Penetranz, mit der Kretschmann in dem verlinkten Interview von "meiner Kirche" spricht. 

Aufschlussreich auch das hier: 



"Das offizielle Buch zum Katholikentag", für das in den letzten Wochen in der Tagespresse geworben wurde,  will uns schon im Titel offenbar weismachen, dass ein "Gespräch" des Gespanns Glück/Zollitsch mit der Autorin (dialog-gerecht!) nicht nur die Wegweisung, sondern auch die nötige Dosis Energie für den "Aufbruch"  liefern würde.  Noch bezeichnender  scheint mir der Begleittext zur Werbe-Anzeige (hier der Tagespost entnommen):
Brauchen wir die Kirche?  Das laute "Ja" der Mehrheit ist nicht mehr selbstverständlich ...
Soviel geistige Klarheit und Geradlinigkeit spricht aus alledem, soviel Mut und Zuversicht strömt davon aus, dass Mannheim doch gewiss zu einer Sternstunde der deutschen Kirche werden muss !

Ganz passend dazu die lustige Entdeckung, die Mitbloggerin Frischer Wind gemacht hat, als sie sich den vielversprechenden Katholikentags-Programmpunkt "Farbe bekennen" mal näher anschaute:  Es handelt sich um das "Kreativ- und Mitmachangebot" eines Nagelstudios: "Fingernägel im Katholikentagsrot" ...

Ist die Totalverblödung hierzulande eigentlich noch aufzuhalten?


Montag, 14. Mai 2012

BVB-Nostalgie

Also das hier konnte ich mir nun doch nicht verkneifen, als Nachlese zu gestern:


Borussia Dortmund,  DFB-Pokalsieger 1965!
2:0 gegen Alemannia Aachen in Hannover!
Im Bild die beiden Torschützen: rechts, mit dem "Pott"  Alfred "Aki" Schmidt, Mannschaftskapitän der Borussen.  Und ganz links Lothar "Emma" Emmerich, Torjäger vom Dienst mit seiner unheimlichen "linken Klebe" ...
Nä, was waren das noch Zeiten ...

"Jaja, jetzt lass mal gut sein, Opa!"

Jaja, ich hör ja schon auf ...


Bildquelle: Link


Sonntag, 13. Mai 2012

Fünf zu zwei!

Ein rauschendes Fußballfest bekamen wir da geboten, gestern abend im Berliner Olympiastadion, ein Pokalfinale der Superlative (an dem die Verlierer sicher auch ihren Anteil hatten)  -  und welche Krönung einer überragenden Saison für den

Deutschen Meister und Pokalsieger 2012, ...


... die schwarz-gelben Bayern-Killer!

Für mich bedeutete das einen Haufen nostalgischer Erinnerungen an 1965/66: Tilkowski ... Libuda ... Held ... Emmerich ... 2:1 gegen FC Liverpool  -  hach ja!  Erster Europa-Pokalsieg für eine deutsche Mannschaft!  Und im Jahr darauf die WM in England mit vier Dortmunder Vize-Weltmeistern!  Und schon war ich kleiner Pimpf rettungslos mit dem Fußballvirus infiziert, und zwar (vorübergehend) als glühender Borussia-Fan!

Jedenfalls: Herzlichen Glückwunsch zum Double,  BVB 09,  (*seufz*)  auch vom "Betze"!

Samstag, 12. Mai 2012

Gott - wer oder was ist das?

Dieser Frage nähert sich  P. Karl Wallner OCist  wie folgt:
Gott war und ist für die Menschen aller Zeiten ein großes Geheimnis, ein Rätsel. Deshalb trägt Gott in den Religionen und Vorstellungen der Menschen viele Namen. Sie nennen ihn Zeus oder Jupiter, Allah oder Jehova; die Philosophen bezeichnen ihn als "den letzten Grund" oder als "das höchste Gut"; für Platon ist dieser geheimnisvolle Gott ein ewiger "nous", Geist; für Plotin ist er "to hen", das "schlechthin Eine", für Aristoteles die reine materielose "Form". Für die Österreicher ist Gott: "Irgendetwas wird's scho geben."

Aus einem bereits 13 Jahre alten Vortrag von P. Wallner: "Gott der Vater", höchst empfehlenswert,  gefunden hier via Predigtgarten.




Freitag, 11. Mai 2012

Europa aus dem Ruhrpott

Die glanzvolle Kulturgeschichte Europas hat Josef Bordat  aufgerollt, beginnend mit einer phönizischen Parfümeriefachverkäuferin, Zeus, Minos, Theseus und Co.  Höchst anregend zu lesen und besonders geeignet für Bachelor-Studenten.
Vorsorglicher Hinweis: Für lektürebedingte Schädigungen insbesondere des Zwerchfells wird keinerlei Haftung übernommen!

Mittwoch, 9. Mai 2012

Theologie als Kunst

Von den  - kürzlich vorgestellten -   Maulbronner Impressionen habe ich mich dazu anregen lassen, mich einmal wieder in Hermann Hesses autobiographisch geprägte Erzählung Unterm Rad zu vertiefen, die vor ziemlich genau 108 Jahren entstanden ist.
Darin setzt der Autor nicht nur dem Maulbronner protestantisch-theologischen Seminar ein Denkmal, sondern auch - ohne es namentlich zu nennen - seinem Heimatstädtchen Calw im Nagold-Tal, am Rand des Schwarzwaldes, das mir selber vor fast vierzig Jahren, während des Wehrdienstes, lieb und vertraut geworden ist.
In der Erzählung hat die Hauptfigur, der junge Hans Giebenrath, sich soeben mit dem württembergischen "Landexamen" für die Aufnahme in Maulbronn qualifiziert, als sein Stadtpfarrer in Calw ihn in seiner "Studierstube" empfängt, um ihn auf das Theologiestudium vorzubereiten. Und dieser Pfarrer ist ein, wie es damals hieß, "neumodischer" Theologe.
Man bekam den Eindruck, dass hier viel gearbeitet werde. Und es wurde hier auch viel gearbeitet, freilich weniger an Predigten, Katechesen und Bibelstunden als an Untersuchungen und Artikeln für gelehrte Journale und an Vorstudien zu eigenen Büchern. Die träumerische Mystik und ahnungsvolle Grübelei war von diesem Ort verbannt, verbannt war auch die naive Herzenstheologie, welche über die Schlünde der Wissenschaft hinweg sich der dürstenden Volksseele in Liebe und Mitleid entgegenneigt. Statt dessen wurde hier mit Eifer Bibelkritik getrieben und nach dem "historischen Christus" gefahndet.
Es ist eben in der Theologie nicht anders als anderwärts. Es gibt eine Theologie, die ist Kunst, und eine andere, die ist Wissenschaft oder bestrebt sich wenigstens, es zu sein. Das war vor alters so wie heute, und immer haben die Wissenschaftlichen über den neuen Schläuchen den alten Wein versäumt, indes die Künstler, sorglos bei manchem äußerlichen Irrtum verharrend, Tröster und Freudebringer für viele gewesen sind. Es ist der alte, ungleiche Kampf zwischen Kritik und Schöpfung, Wissenschaft und Kunst, wobei jene immer recht hat, ohne dass jemand damit gedient wäre, diese aber immer wieder den Samen des Glaubens, der Liebe, des Trostes und der Schönheit und Ewigkeitsahnung hinauswirft und immer wieder guten Boden findet. Denn das Leben ist stärker als der Tod, und der Glaube ist mächtiger als der Zweifel.
Das war vor alters so wie heute ...  - und an dieser Stelle überlasse ich es den geneigten Lesern, insbesondere den Theologen unter ihnen, den Faden  weiterzuspinnen ...







Montag, 7. Mai 2012

Zum Hundertsten

So, das wäre geschafft: der einhundertste Blog-Eintrag auf Annotatiunculae!
Darauf einen kühlen Schluck aus dem "Dubbeglas" ...     Zum Wohl!


Den haben wir uns verdient,  meine Leser und ich  -  oder?


Samstag, 5. Mai 2012

Maulbronner Impressionen





Und nun spielt der Organist,  ...   es lauschen
im Gewölb die Seelen hingegangener
frommer Meister, mit vom Bau umfangener,
den sie gründen halfen und errichten.
Denn derselbe Geist, der in den Fugen
und Toccaten atmet, hat einst die besessen,
die des Münsters Maße ausgemessen,
Heiligenfiguren aus den Steinen schlugen.

Hermann Hesse





Die alte Zisterzienser-Abtei Maulbronn war vor einigen Tagen das Ziel einer Studienfahrt unseres Lehrerkollegiums.
Seinen Weltruhm (UNESCO-Weltkulturerbe) verdankt das württembergische Kloster der einmaligen, da weitgehend vollständigen und unversehrten Erhaltung seines spätmittelalterlichen Bauzustandes.  
Schon  vier Jahrhunderte nach ihrer Gründung (1147) wurde die Abtei, im Zuge der Reformation, durch den Herzog von Württemberg säkularisiert und in eine evangelische Klosterschule (später Predigerseminar) umgewandelt, die Geistesgrößen wie Johannes Kepler, Friedrich Hölderlin, Justinus Kerner, Hermann Hesse und andere hervorbrachte.  Der Letztgenannte hat seine Maulbronner Zeit in der Erzählung "Unterm Rad" verarbeitet.

Aber auch einen gewissen Doktor Faustus hat das Kloster einst beherbergt. Aus dem nahen Knittlingen stammend,  war dieser um das Jahr 1500 von einem der letzten Äbte ins Kloster geholt worden, um mit seinen alchimistischen Künsten Gold herzustellen!   Kein Wunder, dass das Ende der Abtei nicht mehr lange auf sich warten ließ ...



Das abgebildete Fresko aus der Brunnenkapelle erinnert an die Gründungslegende von Maulbronn: Auf der Suche nach einem geeigneten Platz für ihr Kloster sollen die Mönche beschlossen haben, es ihrem Maultier zu überlassen, diesen zu finden. Das Tier machte an einer Quelle halt, um seinen Durst zu stillen. Und so kam das neue Kloster auch gleich zu seinem Namen.

 

Nach der zweistündigen, gehaltvollen Führung durch den Klausurbereich ließen wir es uns natürlich nicht nehmen, uns im Restaurant "Zur Klosterschmiede" an der lokalen Spezialität zu delektieren,  den weltberühmten "Maultaschen", einer, der Überlieferung nach, von den Maulbronner Mönchen erfundenen Fastenspeise, im Schwäbischen herzhaft-liebevoll "Herrgottsbscheißerle"  genannt.  Dazu gibt es den Maulbronner "Elffinger-Wein".




Die Schwarzweißfotos sind einer alten, wunderschön gestalteten Broschüre von L. Windstosser und R. Klein entnommen (Hrsg. Bürgermeisteramt Maulbronn, o.J.). 
Sie zeigen, von oben nach unten: den Herrenchor, das Mittelschiff mit Laienchor und Chorschranke und den Kreuzgang mit der berühmten Brunnenkapelle.






Donnerstag, 3. Mai 2012

Wolf im Schafspelz (Mt 7,15)

Gabriele Kuby über Freiheit, Toleranz und Antidiskriminierung:
Alle drei Begriffe erweisen sich als Schafspelz, in den sich der reißende Wolf unserer Tage hüllt.  Aber wie beim Märchenprinzen das goldene Kleid unter der Bärenhaut hervorblitzt, so kann der Wolf unter seinem Schafspelz immer weniger verbergen, dass er kommt, "um zu stehlen, zu schlachten und zu vernichten" (Joh 10,10).  Sein Schafspelz ist aus Freiheit, Toleranz und Antidiskriminierung gewebt, perfekt zugeschnitten auf die Kollektivpsyche dieser Zeit.  Nachdem der Wolf als Herrenmensch aufgetreten ist und ein Volk zu Tätern gemacht hat, präsentiert er sich denen, die nie mehr Täter sein wollen, als Opfer. Da wir heute den Wolf nur im Nazi-Kostüm erkennen, kann er in seiner neuen Verkleidung schrankenlos wüten. Er gaukelt den Massen, die im Wohlstand groß geworden sind, vor: Du kannst haben, was du willst. Nimm dir, was du brauchst!
(Hervorhebung von mir. Sev.)

Die Zeichen der Zeit erkennen:  Wohl selten zuvor war diese Aufgabe, die uns auch das Evangelium stellt (Lk 12,56), in unserer westlichen Zivilisation so dringlich wie heute.  Eine ausgezeichnete Hilfe dazu bietet das Buch, dem auch das obige Zitat entnommen ist: Gabriele KubyDie Gender-Revolution  -  Relativismus in Aktion.  fe-Medienverlag Kisslegg, 5. Aufl. 2011, Paperback, 157 Seiten.


Dienstag, 1. Mai 2012

Wer sind diese ...? (Apk 7,13)

Heute vor einem Jahr, am 1. Mai 2011, wurde Papst Johannes Paul II. (1978-2005), den viele schon jetzt nicht zu Unrecht "den Großen" nennen, von Benedikt XVI. seliggesprochen.


Heute vor einem Vierteljahrhundert, am 1. Mai 1987, hat Johannes Paul II., bei seinem zweiten Deutschland-Besuch, im Köln-Müngersdorfer Stadion Edith Stein seliggesprochen.
Das Bild zeigt den Papst bei dieser Gelegenheit mit Joseph Kardinal Höffner im Gespräch mit Verwandten von Edith Stein, die aus den USA, Kolumbien und der Schweiz gekommen waren.



Als Karmelitin trug Edith Stein den Ordensnamen Theresia Benedicta a Cruce (die vom Kreuz Gesegnete).  Im Jahr 1998 wurde sie heiliggesprochen.  
Mit einer Erinnerung an sie, die mit dem Bistum Speyer biographisch eng verbunden ist, habe ich vor fast einem halben Jahr dieses Blog eröffnet (HIER).


Bildquellen:  Zu Papst Johannes Paul:  F. Schlickel, Edith Stein - Jüdin und Ordensfrau. Regensburg (4. Aufl.) 2009
                  Zu Edith Stein: Link