Sonntag, 31. März 2013

Der Wettlauf zum Grab




Am ersten Tag der Woche kam Maria von Magdala frühmorgens, als es noch dunkel war, zum Grab und sah, dass der Stein vom Grab weggenommen war.  Da lief sie schnell zu Simon Petrus und dem Jünger, den Jesus liebte und sagte zu ihnen:  Man hat den Herrn aus dem Grab weggenommen, und wir wissen nicht, wohin man ihn gelegt hat.  Da gingen Petrus und der andere Jünger hinaus und kamen zum Grab; sie liefen beide zusammen dorthin, aber weil der andere Jünger schneller war als Petrus, kam er als erster ans Grab.  Er beugte sich vor und sah die Leinenbinden liegen, ging aber nicht hinein.  Da kam auch Simon Petrus, der ihm gefolgt war, und ging in das Grab hinein.  Er sah die Leinenbinden liegen und das Schweißtuch, das auf dem Kopf Jesu gelegen hatte.  Es lag aber nicht bei den Leinenbinden, sondern zusammengebunden daneben an besonderer Stelle.  Da ging auch der andere Jünger, der zuerst an das Grab gekommen war, hinein;  er sah und glaubte.  Denn sie wussten noch nicht aus der Schrift, dass er von den Toten auferstehen musste.  Dann kehrten die Jünger wieder nach Hause zurück.
Johannes  20, 1-10

  Allen Lesern und Besuchern dieses Blogs
wünsche ich Frieden und Freude
in der Gemeinschaft mit Christus, dem Auferstandenen !


  Bild:  Eugène Burnand, Die Jünger Petrus und Johannes eilen zum Grab am Auferstehungsmorgen,  1898
Paris,  Musée d'Orsay 







Samstag, 30. März 2013

Geheimnis des Karsamstags

Die Verborgenheit Gottes in dieser Welt ist das eigentliche Geheimnis des Karsamstags, das sich uns in dem Rätselwort andeutet, Jesus sei "abgestiegen zu der Hölle".  Insofern hat uns die Erfahrung unserer Zeit einen ganz neuen Zugang zum Karsamstag geschaffen, denn die Verborgenheit Gottes in seiner eigenen Welt, die doch eigentlich mit tausend Zungen von ihm künden müsste, die Erfahrung der Ohnmacht Gottes, der doch der Allmächtige ist  -  sie ist die Erfahrung und die Not unserer Zeit.

Joseph Ratzinger:  Das Geheimnis von Tod und Auferstehung. 
Betrachtungen zur Fasten- und Osterzeit.

(Edition Radio Vatikan / Benno-Verlag)

Freitag, 29. März 2013

Salve caput cruentatum ...


  ... totum spinis coronatum,
conquassatum, vulneratum,    arundine verberatum,
   facie sputis illita.

Salve, cuius dulcis vultus,    immutatus et incultus,
immutavit suum florem,    totus versus in pallorem,
quem tremit coeli curia.






 O Haupt voll Blut und Wunden, voll Schmerz und voller Hohn,
o Haupt, zum Spott gebunden mit einer Dornenkron,
o Haupt, sonst schön gekrönet mit höchster Ehr und Zier,
jetzt aber frech verhöhnet: gegrüßet seist du mir.

 Du edles Angesichte, vor dem sonst alle Welt
erzittert im Gerichte, wie bist du so entstellt.
Wie bist du so erbleichet, wer hat dein Augenlicht,
dem sonst ein Licht nicht gleichet, so schändlich zugericht't?





Bild:  La Sacra Sindone  -  Das Grabtuch von Turin (Foto-Negativ)
Text:  Hymnus   Salve caput cruentatum   von Arnulph von Löwen (+1250)
Freie Nachdichtung  (Strophe 1 u. 2) von  Paul Gerhardt  (1656)
[LINK]




Mittwoch, 27. März 2013

Aufatmen


Eine selten schöne Oratio ist die von vorgestern, vom "Karmontag":

Da, quaesumus, omnipotens Deus: ut, qui in tot adversis ex nostra infirmitate deficimus; intercedente unigeniti Filii tui passione respiremus: Qui tecum vivit et regnat  in unitate Spiritus Sancti Deus: per omnia saecula saeculorum. Amen

Allmächtiger Gott, wir bitten Dich: lass uns, die wir inmitten so vieler Schwierigkeiten infolge unserer Schwachheit erliegen, wieder neu aufatmen durch die Verdienste des Leidens Deines eingeborenen Sohnes: der mit Dir lebt und herrscht in der Einheit des Heiligen Geistes, Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen




Dienstag, 26. März 2013

Man höre und staune!

Ein prominenter Follower hat sich heute auf Twitter bei Katholisches - Magazin für Kirche und Kultur angemeldet:  Volker Beck, der von der Redaktion in diesem Post mit freundlichen wie auch angemessen kritischen Worten begrüßt worden ist!

 

"Der Aufstand der Familien"



... so der Titel des Tagespost-Berichts von Jürgen Liminski (26.3.13) über die Großdemonstration gegen die Homo-"Ehe" in Paris am vergangenen Sonntag, ...
... die größte nationale Kundgebung zu einem gesellschaftlichen Thema der 5. Republik in den vergangenen 20 Jahren, ...
... wie selbst TF1, das Erste Programm Frankreichs, zugeben musste -  während das Ereignis von den deutschen Medien entweder totgeschwiegen oder aber verzerrt dargestellt wird: So werden die Teilnehmerzahlen massiv heruntergespielt und einseitig  Gewalt und "Ausschreitung" in den Vordergrund gerückt:  Klar, gegen die Homo-"Ehe"  kann ja nur eine kleine randalierende Minderheit sein ...

Die Realität sieht anders aus:
Allein die Fotos aus der Luft lassen die Schätzung  von mehr als einer Million Teilnehmer (1,4 Millionen nach Angaben der Veranstalter) sehr realistisch erscheinen. So viele Demonstranten hatte Paris zuletzt Mitte der achtziger Jahre gesehen, als ebenfalls mehr als eine Million Menschen die freien Privatschulen verteidigte, die sich zu mehr als 90 Prozent in kirchlicher Trägerschaft befinden und die die damalige sozialistische Regierung unter Präsident Mitterand abschaffen wollte.
Derweil redete die sozialistische Kollegin und Gesinnungsgenossin unserer verehrten Frau Justizministerin  -  Christine Taubira heißt sie  -  schon mal Klartext:
Die Straße entscheidet nicht, es zählt allein die Mehrheit im Parlament.  -     Es geht um eine Reform der Zivilisation.       (Hervorhebung von mir. Sev.)
Ah, voilà  -  merci, Madame!  -  Die Linke spricht also neuerdings von Reform und meint Zerstörung!  Mal abgesehen von dem Größenwahn, gleich unsere ganze Zivilisation "reformieren" zu wollen!

Aber immerhin ist so eine kleine Mehrheit auf der Straße vorerst auch nicht schlecht. 
Bis allerdings der deutsche Michel den Hintern hochkriegt und es auch in Berlin so weit ist,  wird man sich wohl noch ein wenig gedulden müssen.
Bis dahin:

Allons, enfants de la patrie ...! 




HIER der Bericht bei kath.net









Montag, 25. März 2013

"Homo-Konkubinat"

Kompakter und treffender lässt sich die soziale und politische Problematik der "Gleichstellung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften mit der Ehe" wohl kaum darstellen als in diesem gestrigen Beitrag auf  Thermometer geschehen.  Pflichtlektüre!

Eine Kostprobe:
Es geht nicht um die "Nichtdiskriminierung" von Homosexuellen.  Es geht um die Neudefinition des Begriffs Ehe.  Und Definition ist, wie jeder weiß, der sich mit der Wissenschaft von der Gesellschaft, der Soziologie, beschäftigt hat, nicht ein rein sprachlicher, sondern ein gesellschaftlicher Prozess.  ...
Wer den Begriff also umdefiniert, zerstört mit der Sprache auch die Gesellschaft.  Die Aushöhlung der Sprache aber war schon immer ein unverzichtbares Instrument einer totalen Herrschaft.  ...  Es ist ein Streit um Bedeutungen, also sollten wir kämpfen. ...
                                                       

Samstag, 23. März 2013

Freiheit zum Widerspruch

Wo bleibt die Freiheit, wenn es nicht eine Freiheit ist zum Widerspruch, zur Absage, zur Minderheit?  Was ist eine Toleranz, was eine Gleichberechtigung wert, wenn in deren Namen ganz intolerant Denkverbote ausgesprochen und Platzverweise erteilt werden?

Alexander Kissler




Freitag, 22. März 2013

Ach Gott, die Grünen ...!

Eine der Jugendsünden, für die ich mich am meisten schäme und die ich gerade deshalb zur Warnung hier publik mache, ist die, dass ich vor dreißig Jahren diesem zwielichtigen Gesindel auch so ein-, zweimal, unbedarft wie ich war, meine Wählerstimme gegeben habe. Ein schwacher Trost: Vermutlich war ich nicht der Einzige, der damals auf die Bauernfänger-Strategie  "Gottes Schöpfung bewahren ..."  hereingefallen ist.

Umso nachdrücklicheren Dank von hier aus dem Forum Deutscher Katholiken, das in aller wünschenswerter Deutlichkeit ausgesprochen hat, was aus christlicher Sicht zu dieser Partei zu sagen ist.  Eine dringend gebotene Klarstellung, zu der das unter gleicher Flagge segelnde "Zentralkomitee" mit seinen ehrenwerten Mitgliedern Kretschmann, Rösler, Thierse und Co. ganz sicher niemals in der Lage wäre.

Und noch  etwas: Das unchristliche Urteil "zwielichtiges Gesindel" zielt nicht auf Menschen, sondern auf die Verblendung, die geistige Verirrung,  die Ideologie, die diese Menschen befallen hat.



Donnerstag, 21. März 2013

Heiliger Vater Benedikt, ...


Hl. Benedikt, Abteikirche Weltenburg
... bitte für uns, damit wir würdig werden der Verheißungen Christi.

Lasset uns beten:  Heiliger Vater Benedikt, du großer Helfer und Fürbitter, du Schrecken der bösen Geister, voll Vertrauen flehen wir zu dir in unserer Not. Lege unablässig Fürsprache ein für uns am göttlichen Throne und vertreibe die bösen Geister mit all ihren schädlichen Einflüssen. Segne uns, wie du einst mit großer Kraft gesegnet hast. Wir bauen auf deine machtvolle Hilfe und danken Gott für deine Heiligkeit und Größe, die dir so wunderbare Fürbittskraft zukommen lässt. 
Heiliger Abt Benedikt, Patron Europas, bleibe uns immer nahe, besonders in der Stunde des Todes.  Amen
 
 Aus der Novene zum Hl Benedikt

Montag, 18. März 2013

Eine geniale Definition ...

... hat der Herr Alipius in diesem Beitrag implizit formuliert:

Atheisten vom Schlag des Mr. Dawkins  -  das sind Leute, die den Intellekt anbeten, anstatt ihn zu benutzen.

Volltreffer!

Samstag, 16. März 2013

"Leidenschaft und Freude ..."

Man braucht seine fünf Sinne und ein wenig Intuition, um die katholische Religion zu begreifen. Erst dann kann das Gehirn folgen.
Dies ist der Grund, warum sich viele Fremde gar nicht erst auf das Wesen der italienischen Kirchen einlassen, aber mit einem Urteil über die italienische Kirche schnell bei der Hand sind.  Sie wollen mit dem Verstand und nicht mit dem Herz begreifen und vergessen dabei, dass die katholische Kirche Leidenschaft und Freude nicht toleriert:  Nein,  sie verlangt sie. 

Beppe Severgnini,  La testa degli italiani.  Milano  2005

Übers.  Bruno Genzler

Deutsche Ausgabe:  "Überleben in Italien"  (Heyne-TB, München 2011


Freitag, 15. März 2013

Rhetorische Fragen

Gestern habe ich an dieser Stelle noch meine "skeptische Ratlosigkeit" ausgebreitet, über die Wahl nämlich von Kardinal Bergoglio zum Nachfolger des Hl. Petrus, zum Oberhaupt der Weltkirche, Papst Franziskus.
Diese Skepsis haben dann im Kommentarbereich zwei liebe Mit-Bloggerinnen ein gutes Stück weit ausgeräumt.
Und mit sieben rhetorischen Fragen hat Bastian heute so ziemlich den Rest besorgt.
Danke an alle die Genannten! 



Donnerstag, 14. März 2013

Ein franziskanischer Jesuit? ...

... Ein italienischer Argentinier? ... Ein altmodischer Liberaler? ...

Wie üblich, hat es bei mir etwas länger gedauert, um nach diesem ebenso raschen wie überraschenden Ergebnis des Konklaves die Verwirrung der Gedanken, Gefühle und Informationsdaten einigermaßen zu sortieren. Bei ersten Einschätzungen des neuen Papstes von verschiedensten Seiten stand ein "konservativ bis altmodisch" einem "liberal bis modernistisch" gegenüber.  Aber ich muss gestehen, dass sich an meiner ersten Empfindung von gestern abend bislang nicht viel geändert hat: ein wenig skeptische Ratlosigkeit.
Woran liegt's?

Es ist nicht so sehr die Tatsache, dass dieser Mann "vom andern Ende der Welt" für uns mitteleuropäische Nicht-Insider ein unbeschriebenes Blatt ist. Doch da ist zunächst sein doch recht spröde-distanziertes, kühl-fremdelndes erstes Auftreten, das spontan mit franziskanischer Bescheidenheit  oder auch mit einer Art "Benommenheit" erklärt wurde, wie sie nach einer solchen Wahl für den Betroffenen mehr als verständlich wäre.  Letztere aber hatten auch seine drei Vorgänger zu verkraften, die dennoch bei gleicher Gelegenheit eine wunderbar spontane Herzlichkeit, ja Freude ausstrahlten.  Auch kann man fragen, ob der Verzicht auf den liturgischen Ornat auf der Loggia von St. Peter sich einfach mit "Demut" erklären lässt.

Eine Fülle von gewöhnungsbedürftigen Neuerungen gegenüber jahrhundertealten Bräuchen und Konventionen des Papsttums hatten wir schon bei den erwähnten drei Vorgängern zu bewältigen:  Albino Luciani, der erste Papst mit einem Doppelnamen.  Karol Wojtyla, der erste Nicht-Italiener seit über viereinhalb Jahrhunderten. Nun der erste Amtsverzicht seit über siebenhundert Jahren bei Joseph Ratzinger. Mehr als diese drei zusammen mutet uns nun Jorge Mario Bergoglio zu:  Er ist nicht nur der erste Jesuit, sondern vor allem der erste Nicht-Europäer seit dem achten Jahrhundert und der erste Nachfolger Petri überhaupt aus der Neuen Welt.
Was natürlich für uns Christen des 21. Jahrhunderts längst kein Problem mehr darstellen kann,  angesichts von Christi Auftrag "kat' holen ten oikumenen ..." (Mt 24,14).

Was aber hat dieser Bruch mit der Tradition bei der Namenswahl zu bedeuten?   Bereits Johannes Paul II., so hieß es damals, hätte sich am liebsten, nach dem polnischen Nationalheiligen, "Stanislaus I." genannt und habe dann doch aus Pietät gegenüber der Tradition und dem allzu früh verstorbenen Papa Luciani davon Abstand genommen.

Nun also "Franziskus I."  -  der erste frei gewählte Papst-Name ohne Vorgänger in der Kirchengeschichte!

Und noch etwas: Franziskus  ist der erste Papst, der "nach dem Konzil" zum Priester geweiht wurde ...

Fragen über Fragen ...


Und doch haben wir die Gewissheit, die uns durch alle Fragen hindurchtragen wird: Keine Macht der Welt kann den Felsen, auf dem die Kirche gründet, zerstören (Mt 16, 18-19).


Beten wir für unsere Heilige Mutter Kirche und unseren Heiligen Vater Franziskus!

Heilige Mutter Gottes, Heiliger Petrus, Heiliger Franziskus, bittet für uns!







Dienstag, 12. März 2013

Gebet zum Konklave

Supplici, Domine, humilitate deposcimus: ut sacrosanctae Romanae Ecclesiae concedat Pontificem illum tua immensa pietas; qui et pio in nos studio semper tibi placitus, et tuo populo pro salubri regimine sit assidue ad gloriam tui nominis reverendus.   Per Dominum nostrum Jesum Christum, Filium tuum: Qui tecum vivit et regnat in unitate Spiritus Sancti Deus: per omnia saecula saeculorum.  Amen


In tiefer Demut flehen wir Dich an, o Herr: Deine unermessliche Vaterliebe wolle der hochheiligen römischen Kirche einen Hohenpriester gewähren, der ob seines väterlichen Eifers für uns Dir stets wohlgefalle, bei Deinem Volke aber wegen seiner segensvollen Regierung immer hoch in Ehren stehe zum Ruhme Deines Namens.    Durch unsern Herrn Jesus Christus, Deinen Sohn, der mit Dir lebt und herrscht in der Einheit des Heiligen Geistes, Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit.  Amen


Oratio aus der Votivmesse vor der Wahl eines Papstes

Montag, 11. März 2013

Worte von Papst Benedikt (3)



Du bist der Messias!  Du bist Petrus!  Es kommt mir vor, als würde ich die im Evangelium beschriebene Szene miterleben; ich, der Nachfolger des Petrus, wiederhole mit Bangen die furchtsamen Worte des Fischers von Galiläa und höre mit innerer Bewegung die beruhigende Verheißung des göttlichen Meisters.  Wenn die Last der Verantwortung, die auf meine schwachen Schultern gelegt wird, übermäßig groß ist, so ist die göttliche Macht, auf die ich zählen kann, sicher grenzenlos.

Sonntag, 10. März 2013

Die verpasste Chance

Man spricht in theologischen Kreisen gerne vom "Kairos", von einem günstigen Zeitpunkt, in dem sich etwas Entscheidendes verändern kann. Der Kairos ist vorüber. Er ist verpasst. ...
Der Wind dreht sich in Rom. 2005 suchte man einen Papst, der das Werk von Johannes Paul II. weiterführen kann.  Jetzt könnte es sein, dass die Papstwähler einen Neuanfang wollen. Das junge und lebendige Gesicht der Kirche soll wieder sichtbar werden. Mit Deutschland aber hat das dann nichts mehr zu tun.
Guido Horst

aus dem Leitartikel Die Tagespost, 7.3.13

Samstag, 9. März 2013

Böcke als GärtnerInnen


... dasz dir nit nachtnebel klein
deine augen verdunkeln than,
sechst ein bock für ein gärtner an.
                                  Hans Sachs



Dem Bundesverfassungsgericht wird vorgeworfen, 
  
... mit seinen Urteilen zu gleichgeschlechtlichen Partnerschaften eine "Erosion tradierter Werte" einzuleiten. Im Falle der Homo-"Ehe" hätten sich die Karlsruher Richter von den Vorstellungen der Mütter und Väter des Grundgesetzes so weit entfernt, dass man nur schwer von einer vertretbaren Verfassungsinterpretation sprechen könne ...

Dieser Vorwurf kommt, wohlgemerkt, nicht etwa aus irgendwelchen obskuren Ecken  katholikaler Fundamentalistensekten, sondern von einer recht unverdächtigen Seite, nämlich dem früheren Präsidenten des Verfassungsgerichtshofes für Nordrhein-Westfalen, Michael Bertrams, also von jemandem, der eigentlich wissen muss, wovon er da redet.

Nun kann freilich von dem Befund, dass das höchste deutsche Gericht, als Hüter der Verfassung, offenbar die Kompetenz verloren hat, das Grundgesetz richtig zu interpretieren, nur jemand überrascht sein, der nicht mitbekommen hat, wie der Verfassungs-Hase seit spätestens zwei Jahren läuft. Damals, vor zwei Jahren, nämlich wurde  - und hier versagt aus sachlichen wie aus anderen Gründen die Sprachkompetenz  -  ein Wesen namens Susanne Baer von den rot-grünen Revolutionskadern dieser unserer Republik auf den Posten einer/s Bundesverfassungs-RichterIn gehievt. Und dass nicht spätestens zu diesem Zeitpunkt hierzulande sämtliche Alarmglocken schrillten, kann eigentlich nur daran liegen, dass mittlerweile irgendjemand den Strom abgeschaltet haben muss.

Was wiederum  mit einiger Wahrscheinlichkeit dazu führen wird, dass in nicht allzuferner Zukunft in Deutschland  -  und in Europa!  -  die Lichter ausgehen werden.

Denn längst schon haben uns,  mit den Worten des guten alten Hans Sachs,  "die Nachtnebel die Augen verdunkelt ..."




Donnerstag, 7. März 2013

Der Papst und die Ökumene

Einige Bischöfe beklagten, dass der Papst nicht mehr auf die evangelischen Kirchen zugegangen sei.  Könnte der Grund sein, dass manches in ihnen nicht mehr "evangeliumsgemäß" ist (nichts anderes bedeutet schließlich evangelisch)? ...     Ist es nicht geradezu die Pflicht des Papstes gewesen, seine Kirche vor einer derartigen Protestantisierung zu schützen?  ...
 Warum also sollte Benedikt XVI. seine weltweit wachsende Kirche (weit über 100 Millionen Katholiken mehr allein in seiner achtjährigen Amtszeit) annähern an protestantische Kirchen, die in Deutschland stark zurückgehen?  Kein Papst seit der Reformation ist jedenfalls evangelischer gewesen als Benedikt XVI.  ...  Kein Papst hat ... so oft nachdrücklich erklärt, er rede nicht unfehlbar.  Von keinem anderen Papst haben auch je evangelikale Spitzentheologen erklärt, seine Aussagen über den Herrn der Kirche, Jesus Christus, seien durchweg bibeltreu.  Es wäre ein Segen für die Ökumene, würde der Nachfolger Benedikts XVI.  auf dessen Spuren wandeln.

Helmuth Matthies, evangelischer Pastor, Leiter der Nachrichtenagentur "idea"
in einem Gastkommentar in der Tagespost, 7.3.13


Mittwoch, 6. März 2013

Wellenreiter


Wenn die CDU Volkspartei bleiben will, dann muss sie veränderte Realitäten zur Kenntnis nehmen.  ...  Wir können nicht bloß sagen:  Das ist gut, nur weil es immer schon so war, und deshalb muss es so bleiben.  Wenn viele Menschen das heute anders sehen, muss man nachdenken.
Mit diesen (Interview-Auszug) und ähnlichen Worten hat Herr Bundesminister Schäuble  "seine Partei im Streit über die steuerliche Gleichstellung von gleichgeschlechtlichen Lebenspartnerschaften zum Einlenken aufgerufen". (zit. nach  Die Tagespost,  5.3.13)

So einfach also kann ein Politiker, der sich selbst unter dem "C"-Firmenzeichen verkauft, christliche Grundwerte und Grundlagen menschlichen Zusammenlebens (Grundgesetz Art. 6: Ehe und Familie) vom Tisch wischen, mit Hinweis auf  vorgeblich "veränderte Realitäten".
Es sind eben diese politisch-korrekten Opportunisten, diese kalten Technokraten des Geldes und der Macht, wie Schäuble,  mit einem völlig unzureichend entwickelten und reflektierten Menschenbild, denen die Rettung des Euros und der nächste Wahlsieg als einzig erstrebenswerte Ziele erscheinen, denen als Mittel dazu das Surfen auf den Wellen des Zeitgeistes gerade gut genug ist und denen derzeit, leider Gottes, unser politisches Wohl und Wehe völlig ausgeliefert ist.



Relativismus pur!  Das hältst du im Kopf nicht aus!


Da hilft, glaub ich, nur noch eine meiner uralt-verstaubten Lieblings-Kölsch-Rock-LPs aus den Achtzigern: Wolfgang Niedecken und ...    (jaja, ich war auch mal jung!!:-)

N'Abend, Wellenreiter, sach wie jeht et dir?
Höchstens ald ens zweiter oder dritter ävver miehßtens nit ens Nummer vier
läufst do pausenlos dä Trends wie 'ne Komparse hingerher
echt, dat däät mich öden und zwar schwer.
Wie e Wetterfähnche driehßte dich em Wind,
woher dä jraad weht ess dir ejal, de Haupsaach ess, et ess der neuste Wind
vun dir selvs blieht kaum jet övvrich, nur op dat wat anjesaat,
fährste aff, als bröötste en Schublad.  ...




UPDATE:  hier bei katholon


Dienstag, 5. März 2013

Worte von Papst Benedikt (2)


Gott ist Liebe.  Aber die Liebe kann auch gehasst werden, wo sie das Heraustreten über sich selbst hinaus fordert.  Sie ist nicht romantisches Wohlgefühl.  Erlösung ist nicht Wellness,  ein Baden im Selbstgenuss, sondern gerade Befreiung von der Verzwängung ins Ich hinein.  Diese Befreiung kostet den Schmerz des Kreuzes.  Die Lichtprophetie und das Wort vom Kreuz gehören zusammen.
Jesus von Nazareth, Prolog, S.93  (zu Lk 2,25-35)

Samstag, 2. März 2013

Worte von Papst Benedikt (1)




Zu Christus kann man nur kommen, wenn man den Mut hat, über die Wasser zu gehen und sich seiner Schwerkraft,  der Schwerkraft  der Gnade, anzuver-
trauen.